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25.07.2017

Vollalarm: Weitere Unwettereinsätze in Holzminden (25.07.2017)

Einsatzstichwort: TH-Einsatz Zugstärke / Unwetter
Einsatzmeldung: Unwetter, Sammelpunkt Gerätehaus / Sammelpunkt Baubetriebshof
Einsatzort: Diverse Einsatzstellen im Ortsgebiet Holzminden
Alarmierte Schleifen: Mittelschleife TH, ELW-Schleife, Großschleife Holzminden
Fahrzeuge: LF 20/16, HLF 20/16, MTW m. FwA-Transport, KdoW, ELW 1, LF 16-TS, MTW-EL m. FwA-JF, RW, WLF m. AB-Mulde, WLF-Bauhof m. AB-Mulde, SW-KatS, TSF, TLF 24/50, MTW, DLK 23/12
Eingesetzte Kräfte: 95
Alarmzeit: 14:22 Uhr / 17:55 Uhr

Bericht:
Nachdem der 2. Zug der Feuerwehr Holzminden bereits in der Nacht rund fünf Stunden lang an mehreren unwetterbedingten Einsatzstellen hatte tätig werden müssen, wurden die Einsatzkräfte am Nachmittag erneut alarmiert. An zahlreichen Stellen mussten drohende oder bereits stattgefundene Überflutungen eingedämmt werden. Es musste Vollalarm ausgelöst werden,  insgesamt 4000 Sandsäcke wurden verbaut und weitere gefüllt. Am Abend entspannte sich die Lage vorübergehend.

Bereits den gesamten Tag über war die Lage nach dem nächtlichen Einsatz kontrolliert worden. Der Bauhof hatte vorsorglich weitere Sandsäcke gefüllt. Aufgrund der weiter zunehmenden Überflutungen, unter anderem im Bereich mittlerer Teich, musste um 14:22 Uhr zunächst wieder der 2. Zug alarmiert werden. Neben der weiteren Kontrolle der Lage galt es weitere Sandsäcke zu füllen um die errichteten Dämme verstärken zu können.

Ab ca. 15 Uhr mussten auch im Kokenhammer weitere Sandsäcke verbaut werden um Häuser zu schützen. Zusätzlich mussten auch Sandsäcke für die Einsatzlagen der Ortsfeuerwehren Silberborn und Neuhaus bereitgestellt bzw. transportiert werden.

Das Wehr Papiermühle musste mehrfach durch die Feuerwehr kontrolliert und durch einen Bagger von Treibgut befreit werden. Im Pipping lief Wasser in den Keller eines Wohnhauses, die Einsatzkräfte setzten eine Tauchpumpe ein.

Einsatzschwerpunkt war weiterhin eine Gaststätte in der Ernst-August-Straße. Hier mussten die Kräfte weitere Abdichtmaßnahmen ergreifen und weitere Sandsäcke verbauen. Auf der Ernst-August-Straße mussten die Wassermassen des überlaufenden mittleren Teichs kanalisiert und in Richtung unteren Teich geleitet werden, um Schäden an Wohnhäusern sowie dem Sportplatz "Jahnplatz" zu verhindern.

Da am Abend absehbar war, dass die bereits knapp 2000 verbauten Sandsäcke nicht ausreichen würden und kurzfristig weiterer Bedarf besteht, wurde um 17:55 Uhr die Großschleife ausgelöst.

Während der 2. Zug vorwiegend an den Einsatzstellen im Ortsgebiet tätig war, wurde der 1. Zug überwiegend an der Sandsackfüllstation in der Halle des Baubetriebshofs eingesetzt. Koordiniert wurden alle Einsatzkräfte aus dem Einsatzleitwagen der Ortsfeuerwehr Holzminden. Die sechsköpfige Besatzung sorgte für die Abwicklung des Funk- und Telefonverkehrs und führte eine Lagekarte der verschiedenen Einsatzstellen.

Weitere Einsatzstellen ergaben sich an Wohnhäusern in der Ernst-August-Straße und der Schneckenbergstraße. An den Einsatzschwerpunkten Kokenhammer und Ernst-August-Straße mussten die Dämme weiter erhöht werden. Den Einsatzabschnitt Moltkestraße/An den Teichen übernahm am Abend die Werkfeuerwehr Symrise, die hier neben Sandsäcken auch einen Doppelkammerschlauch einsetzte.

Taktisch wurde die Sandsackfüllstation Baubetriebshof als eigener Einsatzabschnitt mit bis zu 55 Einsatzkräften geführt. Die Einsatzstellen im Ortsgebiet wurden von durchschnittlich zwei Führungskräften mit jeweils allradgetriebenem Einsatzfahrzeug angefahren und erkundet. Die Einsatzstellen wurden bei Bedarf zur Abarbeitung den Löschfahrzeugen LF 20, HLF, LF 16-TS oder TSF zugewiesen. Mit Mannschaftstransport- und Wechselladerfahrzeugen wurde die Logistik mit Sandsäcken durchgeführt. Mehrfach wurde darüberhinaus im Auftrag des Bauhofes bzw. Ordnungsamtes Absperrmaterial transportiert.

Die Wechselladerfahrzeuge von Feuerwehr und Bauhof waren mit jeweils einem Abrollbehälter Mulde/Pritsche zum Transport von Sandsäcken bzw. der Heranführung von Sand aus der Kiesgrube eingesetzt. Die Feuerwehr besetzte den Radlader des Bauhofs, einen Teleskoplader des Klärwerks sowie am Sandsacklager Ofenhaus den Gabelstapler. 

Zur Versorgung der Einsatzkräfte konnte der Aufenthaltsraum des Baubetriebshofs genutzt werden. Die Verpflegung mit Kaffee und Brötchen wurde durch die Altersabteilung der Ortsfeuerwehr organisiert. Ein Gastwirt spendierte den Einsatzkräften später noch eine heiße Suppe. Auch Anwohner, zum Beispiel in der Ernst-August-Straße, versorgten die Feuerwehrleute, wofür sich die Führung der Feuerwehr im Namen aller Einsatzkräfte herzlich bedankt.

Nach 20 Uhr entspannte sich die Lage, nachdem die Kräfte an diesem Tag teilweise schon über 13 Stunden im Einsatz befanden. Ab 22 Uhr konnten die Kräfte bis auf eine HLF-Besatzung reduziert werden. Für die Nacht wurden vorsorglich die Führung des 4. Zuges der Stadtfeuerwehr (Werkfeuerwehren) in Bereitschaft versetzt und Kräfte aus dem benachbarten Höxter vorangefragt, wo bisher keine nennenswerten Unwettereinsätze zu verzeichnen waren. Einsatzkräfte aus dem Landkreis Holzminden wären aufgrund der flächendeckenden Überflutungen nicht verfügbar gewesen.

Am Mittwochmorgen wurde die Ortsfeuerwehr Holzminden erneut aufgrund von Überflutungen alarmiert.

Fotos: M. Stahlmann/L. Schwingel/D. Kumlehn/P. Ostermann/T. Kumlehn/K. Reim/J. Dormann

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel