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29.10.2010

Jahreshauptübung: Gefahrgutunfall auf dem Haarmannplatz (29.10.2010)

Übungsort: Haarmannplatz
Übungszeit/Dauer: 19.00 - 21.00 Uhr

Eingesetzte Fahrzeuge:
Gefahrgutzug: ELW 2, TLF 24/50 m. PLA 250, WLF Städt. Betr. m. AB-Gefahrgut u. AB-Aufenthalt, WLF m. AB-Sondergeräte, RW 2, LF 16-TS, MTW, Gerätewagen (Hehlen)
1. Zug: MTW, LF 20/16, HLF 20/16, TSF, SW 1000, DLK 23/12
Übungsleitung: KdoW

Eingesetzte Kräfte: Gefahrgutzug: 40; 1. Zug: 32

Lage:
Ein schwerer Gefahrgutunfall mitten in Holzminden - dieses Szenario wählte die Ortsfeuerwehr Holzminden als Grundlage für ihre diesjährige Jahreshauptübung. Die Bürger hatten die Möglichkeit, sich vom Können und der Ausstattung der Holzmindener Feuerwehrleute selbst ein Bild zu machen.

Auf dem Haarmannplatz, so wurde angenommen, ist ein PKW seitlich in einen ausscherenden Essigsäure-LKW gefahren. Gefahrgut läuft aus, der LKW-Fahrer ist mit der Säure in Berührung gekommen, der PKW-Fahrer ist bewusstlos und die Türen seines Fahrzeugs sind verformt und lassen sich nicht öffnen. Es gibt also reichlich zu tun für die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr.

Maßnahmen:
Der Aufgrund des angenommenen Alarmstichworts ersteintreffende Gefahrgutzug rückt mit sieben Fahrzeugen und 40 Kräften an. Er wird unterstützt durch die Feuerwehrleute der Messgruppe aus Hehlen.
Während die Polizei bereits die Einsatzstelle abgesichert hat, geht ein Trupp unter Atemschutz zur Lageerkundung vor. Er kann die Person nicht befreien und wird deshalb von einem zweiten Atemschutztrupp mit hydraulischem Rettungsgerät unterstützt.

Parallel dazu wird vom Tanklöschfahrzeug der Brandschutz mit Wasser, Schaum und Pulver sichergestellt und es werden mehrere Trupps am Abrollbehälter Gefahrgut mit schweren Chemikalienschutzanzügen (CSA) ausgerüstet. Des weiteren wird eine Dekontaminationsstelle aufgebaut und mit Kräften in leichten Chemikalienschutzanzügen besetzt. Hier können auch die Verletzten nach der Rettung von ihrer benetzten Kleidung befreit und gereinigt werden.

Aufgrund des Lagebildes hat der Einsatzleiter frühzeitig die Nachalarmierung des 1. Zuges der Feuerwehr Holzminden veranlasst. Das bedeutet Vollalarm für die Ortsfeuerwehr. Der erste Zug erhält den Auftrag eine Wasserversorgung für das Tanklöschfahrzeug aufzubauen und gleichzeitig einen Wasserschleier zur Abschirmung der angrenzenden Fachhochschule bzw. zur Niederschlagung des Gefahrstoffes zu legen. Dazu wird eine Wasserentnahme aus offenem Gewässer am Wehr gegenüber dem Hafendamm durchgeführt. Die Drehleiter wird zum Ausleuchten der Einsatzstelle eingesetzt.

Trupps unter CSA fangen die austretenden Substanz auf und schaffen es schließlich den Tankbehälter abzudichten. Gleichzeitig müssen noch mehrere Kanaleinläufe dichtgesetzt und eine Löschwasserrückhaltung errichtet werden. Die Ladepapiere werden geborgen und im Einsatzleitwagen mit den bisherigen Stoffinformationen abgeglichen.

Schließlich waren alle Maßnahmen unter fachkundiger Erläuterung und den Augen einer zahlreichen Zuschauerschaft abgearbeitet. Die Versorgung der Verletzten, die von der DLRG gemimt wurden, übernahm das DRK. Es bleibt festzuhalten, dass dies die erste Jahreshauptübung war, bei der die Ortsfeuerwehr Holzminden nicht in Form von erstem und zweitem Zug, sondern als Gefahrgutzug und 1. Zug zum Einsatz kam.

Weitere Bilder in der Galerie auf TAH.de
 

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel; Fotos: F. Kleinod, L. Schwingel, T. Schwingel, L. Schrader