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30.04.2011

Wohnungsbrand: Zwei Personen gerettet (30.04.2011)

Einsatzstichwort: Feuer in Gebäude
Einsatzort: Bahnhofstraße, Holzminden
Funkkreise: Feuer 2, erhöht auf Feuer 3 (21.10 Uhr)
Fahrzeuge: LF 20/16, DLK 23-12, ELW 2, HLF 20/16, TLF 24/50, SW 1000, TSF, LF 16-TS, RW 2, WLF m. AB-Sondergeräte, MTW m. Transportanhänger; Mühlenberg: TSF
Eingesetzte Kräfte: Holzminden: 72; Mühlenberg: 4
Uhrzeit/Dauer: 20:53 - 01:15 Uhr

Bericht:
In einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße kam es am Samstagabend im Erdgeschoss zu einem Wohnungsbrand mit starker Rauchentwicklung. Gleich mehrere Notrufe sorgten für die Alarmierung des ersten Zuges der Feuerwehr Holzminden. Aufgrund von teilweise unrichtigen Ortsangaben alarmierte die Leitstelle die Kräfte zunächst auch in die Bodenstraße. Die Besatzung des LF 20 konnte dort keinen Brand feststellen und fuhr daraufhin genau wie alle weiteren Fahrzeuge die Bahnhofstraße an.

Dort war durch den Ortsbrandmeister die Lage bereits erkundet. Die Wohnungsfenster waren von innen rußgeschwärzt, es waren Flammenzungen zu erkennen und die Türen bereits extrem heiß. Zwei Angriffstrupps gingen sofort im Innenangriff mit Wasser am Rohr zur Suche vor. Einer von ihnen fand die Bewohnerin tot in der Brandwohnung vor.

Der zweite und ein dritter Trupp fanden daraufhin kurz nacheinander zwei weitere Personen in den völlig verrauchten Obergeschossen und retteten sie mit Fluchthauben über das Treppenhaus. Sie mussten mit Verdacht auf Rauchvergiftungen in Krankenhäuser gebracht werden. Die in Anleiterbereitschaft gebrachte Drehleiter musste nicht eingesetzt werden. Das Gebäude wurde mehrfach komplett abgesucht und mittels Drucklüfter vom Rauch befreit, es wurden jedoch keine weiteren Personen gefunden.

Da mit mehreren Verletzten gerechnet werden musste, wurde durch die Leitstelle das Stichwort „ManV 1“ (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst, wodurch zusätzlich zu Notarzt und Rettungwagen der organisatorische Leiter Rettungsdienst, der Leitende Notarzt, ein Reserve-RTW sowie die Johanniter-Unfallhilfe und die Feuerwehr Höxter mit je einem RTW vor Ort waren.

Vorsorglich richtete die Besatzung des RW 2 mit dem Schnelleinsatzzelt eine Verletztensammelstelle ein, die jedoch glücklicherweise nicht benötigt wurde. Zur Ausleuchtung kam der neue Beleuchtungsballon zum Einsatz. Aufgrund des Leichenfunds waren drei Notfallseelsorger an der Einsatzstelle.

Das Feuer war mit zwei C-Rohren rund eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn unter Kontrolle. Im Einsatzverlauf wurden insgesamt zehn Atemschutztrupps ausgerüstet, von denen sieben zum Einsatz kamen. Aufgrund des Lagebildes und des hohen AGT-Bedarfs wurde die Alarmstufe frühzeitig auf "Feuer 3" erhöht, wodurch der zweite Zug und die Ortsfeuerwehr Mühlenberg alarmiert wurden.

Die Einsatzleitung lag bei Ortsbrandmeister Michael Nolte. Vor Ort waren auch Stadtbrandmeister Helmut Schneider, stv. Kreisbrandmeister Dirk Hartmann und Regierungsbrandmeister Rolf-Dieter Röttger.

Für die Lösch- und Nachlöscharbeiten, die unter Netzmittelzumischung durchgeführt wurden, wurde nur wenig Wasser gebraucht, die Wasserversorgung konnte vom Hydranten aus sichergestellt werden. Die Nachkontrolle mit der Wärmebildkamera, das Ausräumen und Ablöschen des Brandschutts sowie die Sicherung des Einsatzobjektes zogen sich noch bis 23.45 Uhr hin. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Mühlenberg
Von: J. Schwingel