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18.09.2009

Gefahrgut-LKW bei Lüerdissen verunglückt (18.09.2009)

Einsatzstichwort: Gefahrguteinsatz
Einsatzort: Bundesstraße 240 zwischen Dielmissen und Lüerdissen
Funkkreise: Gefahrgut
Fahrzeuge: KdoW, ELW 2, TLF 24/50 m. PLA, WLF (Bauhof) m. AB-Gefahrgut, WLF m. AB-Sondergeräte, RW 2, LF 16-TS, MTW, MTW
Eingesetze Kräfte: 40
Uhrzeit/Dauer: 5.55 Uhr - 12.55 Uhr

Beschreibung:
Zur Unterstützung der Feuerwehr der Samtgemeinde Eschershausen wurde der Gefahrgutzug der Ortsfeuerwehr Holzminden am 18.09.09 gegen 6.00 Uhr gerufen.
Ein Gliederzug, in dessen Ladepapieren Gefahrgüterbeladung vermerkt war, war gegen einen Baum geprallt.

Am Freitagmorgen um 3.26 Uhr ist die Ortsfeuerwehr Eschershausen zusammen mit der Ortswehr Dielmissen zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem LKW auf der Bundesstraße 240 zwischen Lüerdissen und Dielmissen gerufen worden.
Der Fahrer war mit seinem LKW zwischen Lüerdissen und Dielmissen nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und einen starken Baum am Straßenrand entwurzelt. Durch den Aufprall wurde der Fahrer schwer verletzt und im Fahrerhaus eingeklemmt. Durch die Wucht des Aufpralles kippte der LKW samt Anhänger auf die Seite.
Bei der ersten Lageerkundung wurde festgestellt, dass es sich um einen Stückguttransporter handelt. Da zunächst keine Beschädigung der Ladung festgestellt werden konnte, wurde vorrangig die Befreiung des schwer verletzten Fahrers durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt bestand noch kein Zugriff auf die Ladungspapiere. Nach der technischen Rettung des Fahrers aus der völlig zerstörten Zugmaschine wurde der 37-Jährige schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Beim späteren Sichten der Ladepapiere wurde festgestellt, dass verschiedene Gefahrgüter in unterschiedlich großen Mengen vorhanden waren. Die Hauptgefahr ging von sechs Fässern Dicyclohexylamin aus, einem hochgiftigen Stoff, der weiterhin auch ätzende Eigenschaft aufweist. Weiterhin war beim Öffnen der Türen der Ladebrücke ein chemischer Geruch deutlich feststellbar.
Aus diesem Grund wurde der Gefahrgutzug Holzminden, sowie die Ortswehren Eimen, Vorwohle und Holzen zur Bereitstellung von Atemschutzgeräteträgern alarmiert. Zum Eigenschutz rückten die Johanniter Unfallhilfe sowie der Rettungsdienst des Landkreises aus.

Während sich der Gefahrgutzug Holzminden am Gerätehaus Wallstraße sammelte, rückte er Zugführer schon zur Einsatzstelle ab, um im Vorfeld Kontakt mit der örtlichen Einsatzleitung aufzunehmen, die Einsatzstelle zu erkunden und den Aufstellort für den Gefahrgutzug zu bestimmen.

Der Gefahrgutzug rückte wenige Minuten später an und bildete dann einen eigenen Einsatzabschnitt, der durch Atemschutzgeräteträger aus der Samtgemeinde Eschershausen verstärkt wurde.
Im Einsatzverlauf wurde der LKW von sechs Dreimann-Trupps unter CSA teilweise entladen. Nach weiteren Nachforschungen und etlichen Telefonaten stellte sich heraus, dass die Hauptgefahrstoffe glücklicherweise schon am Vorabend entladen worden waren. Dies war aus den Ladepapieren nicht ersichtlich.
Die Einsatzmaßnahmen wurden daraufhin zurückgefahren. Für den Gefahrgutzug war der Einsatz gegen 13.00 Uhr beendet.

Die Einsatzleitung lag bei Gemeindebrandmeister Frank Teiwes (SG Eschershausen). Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von einem Chemiker der Fa. Symrise und Mitarbeitern der FTZ Holzminden.

Mit der Aufrichtung des LKW konnte erst nach Bergung der kompletten Ladung (unter anderem auch Traktorreifen) begonnen werden. Dies wurde durch eine Spezialfirma durchgeführt.

Bericht der Feuerwehr Eschershausen
Bilder der Feuerwehr Eschershausen
Einsatzinformation der Ortsfeuerwehr Holzen

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden
Von: T. Stahlmann / M. Nolte / J. Schwingel