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23.06.2015

Kleinflugzeug in Mühlenberg abgestürzt (23.06.2015)

Einsatzstichwort: TH Alarm Zugstärke
Einsatzmeldung: vermutlich Sportflugzeug abgestürzt
Einsatzort: Mühlenberg
Alarmierte Schleifen (FW HOL):
Mittelschleife TH, Großschleife Mühlenberg, Großschleife Neuhaus, Großschleife Silberborn
Fahrzeuge: LF 20/16, TLF 24/50, ELW, HLF 20/16, SW 1000, LF 16-TS, TSF, RW 2, MTW, MTW, KdoW, DLK 23/12, WLF m. AB-Sondergeräte und AB-Aufenthalt (Holzminden); TSF (Mühlenberg); LF 8/6, MTW-EL (Silberborn); LF 8, TLF 2000, MZW (Neuhaus); ELW 2 (LK Hol); MZF (Eschershausen); LKW (Stahle)

Eingesetzte Kräfte: 84 (Holzminden); 4 (Mühlenberg); 23 (Silberborn); 17 (Neuhaus); 14 (Besatzung ELW 2); 4 (Eschershausen); 2 (Stahle)
Alarmzeit: 21:01 Uhr

Bericht:
Am Dienstagabend wurden die Ortsfeuerwehr Mühlenberg und die Mittelschleife TH der Ortsfeuerwehr Holzminden nach Mühlenberg zum vermuteten Absturz eines Sportflugzeuges in Mühlenberg alarmiert. Die Meldung bestätigte sich später, zwei Menschen sind ums Leben gekommen. Der Such- und Bergungseinsatz im Wald gestaltete sich aufwändig.

Die alarmierte Ortsfeuerwehr Mühlenberg rückte sofort zur Erkundung aus. Zusätzlich zum aus Holzminden alarmierten 2. Zug konnten auch Kräfte des 1. Zuges sofort ausrücken, da dieser gerade seinen Übungsdienst abhielt. Mühlenbergs Ortsbrandmeister Ralf Bähre übergab die Einsatzleitung nach dessen Eintreffen an Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann.

Vor Ort wurden bei der Erkundung Trümmerteile aufgefunden, Zeugen bestätigten die Meldung. Da von einer aufwändigen Suche sowie Rettung und Bergung auszugehen war, wurde großzügig nachalarmiert. Angefordert wurden zunächst die Ortsfeuerwehren Silberborn und Neuhaus, um weitere Suchmannschaften und geländegängige Fahrzeuge vor Ort zu haben.

In und um die Ortschaft Mühlenberg verstreut konnten zahlreiche Trümmerteile gefunden werden. Die Suche wurde mit dem TSF Mühlenberg, dem KdoW und einem MTW aus Holzminden und dem MTW aus Silberborn sowie dem LF 16-TS und mehreren Fußtrupps in verschiedene Richtungen aufgenommen. Im Bereich der B 497 wurde mittels Drehleiter die Umgebung abgesucht. Das LF der Ortsfeuerwehr Silberborn und ein MTW aus Holzminden sperrten die Bundesstraße am Ortsausgang Holzminden und an der Abzweigung nach Silberborn ab.

Am Einsatzleitwagen aus Holzminden wurde die Suche anhand von Karten koordiniert, unter der Besatzung auch eine Kameradin aus Mühlenberg. Zur Unterstützung der Abwicklung und Dokumentation wurde der in Stadtoldendorf stationierte Einsatzleitwagen ELW 2 der Kreisfeuerwehr alarmiert. Angeforderte Polizeihubschrauber konnten aufgrund des Wetters nicht starten.

Rund eine Stunde nach Einsatzbeginn konnte ein Suchtrupp oberhalb von Mühlenberg, von Holzminden aus gesehen rechts der Bundesstraße, ein größeres Rumpfteil des Kleinflugzeugs finden. Der Pilot und ein weiterer Insasse konnten an selber Stelle ebenfalls gefunden werden. Da die Stelle sehr schwer zugänglich war, mussten Polizei und Rettungsdienst von der Feuerwehr mit allradgetrieben Fahrzeugen zum Absturzort gebracht werden. Bei beiden Personen konnten Notärzte nur noch den Tod feststellen. Es wurde ein Notfallseelsorger angefordert.

Von der Ortsfeuerwehr Eschershausen wurde das allradgetriebene Mehrzweckfahrzeug angefordert, von der Feuerwehrtechnischen Zentrale alarmierte Mannschaftstransportwagen zur Suche mussten nicht mehr eingesetzt werden. Die Polizei hatte zudem die Rettungshundestaffeln des BRH sowie der Johanniter Unfall Hilfe angefordert, die ebenfalls nicht mehr tätig werden mussten. Das alarmierte THW aus Holzminden unterstützte mit dem Fachberater und blieb in Bereitstellung.

Mit mehreren Fahrzeugen vor Ort war auch der Rettungsdienst, u.a. mit dem ELW des Organisatorischen Leiters. Eine Einsatzkraft verletzte sich im unwegsamen Gelände am Fuß und wurde an den Rettungsdienst übergeben.

Das geländegängige Neuhäuser LF 8 wurde zum Ausleuchten an die schwer zugängliche Absturzstelle beordert. Die weiteren Feuerwehrkräfte blieben bis zur Entscheidung über das weitere Vorgehen in Mühlenberg in Bereitstellung. Das LF 20 und die Drehleiter aus Holzminden wurden zur Sicherstellung des Grundschutzes wieder zum Gerätehaus beordert. Mühlenberger Bürger versorgten unterdessen die Einsatzkräfte mit Heißgetränken und boten Toilettenzugang. Angesichts der Einsatzdauer wurde die Verpflegungskomponente der Kreisfeuerwehrbereitschaft alarmiert. Auch Bürgermeister Daul machte sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Nach Eintreffen der zuständigen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) aus Braunschweig gegen 1 Uhr wurden auch deren Kräfte von der Feuerwehr mit Allradfahrzeugen zum Absturzort gebracht. Die Fachleute nahmen die Ursachenforschung auf und nach einer gemeinsamen Lagebesprechung wurde entschieden, die Bergung am nächsten Morgen bei Tagesanbruch durchzuführen.

Gegen 2 Uhr konnten daher die meisten der zu Spitzenzeiten gut 200 Kräfte vor Ort aus dem Einsatz entlassen werden.

Eine Gruppe der Ortsfeuerwehr Neuhaus sowie die Polizei sicherten die Absturzstelle über Nacht. Am Morgen fand eine Personalablösung durch Kameraden der Ortsfeuerwehren Neuhaus, Silberborn und Mühlenberg statt. Mit hydraulischem Rettungsgerät führte die Feuerwehr schließlich die Leichenbergung durch.

Erneut wurde am Morgen auch die Drehleiter von der Ortsfeuerwehr Holzminden eingesetzt, um Amtshilfe für die BFU zu leisten. Aus der Höhe sollte in den Baumwipfeln nach Trümmerteilen und Unfallspuren gesucht werden. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zu diesem Zweck eingesetzt. Zur Bergung der verstorbenen Personen und zum Transport von Material wurde am Mittwochmorgen der auch geländegängige LKW auf Unimog-Fahrgestell der Löschgruppe Stahle (Stadt Höxter) eingesetzt. Am Vormittag begutachteten auch Dezernentin Christina Augustin und Mitarbeiter des Ordnungsamtes die abgelegene Einsatzstelle.

Nach Bergung der Wrackteile durch ein Forstfahrzeug und anschließendem Abtransport zur Untersuchung durch die BFU in Braunschweig endete der Einsatz um 12:30 Uhr am Mittwochmittag.

Stadtbrandmeister Stahlmann und Ortsbrandmeister Bähre danken allen eingesetzten Kräften für die gute Zusammenarbeit. Positiv ausgewirkt hat sich, so Bähre, dass der zuständige Revierförster, der auch Feuerwehrkamerad ist, sofort vor Ort war und mit seiner Ortskenntnis beraten konnte.

Fotos: P. Reck/T. Kumlehn/J. Drescher/M. Stahlmann/R. Bähre

Kategorie: Einsätze-Fw-Mühlenberg, Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Neuhaus, Einsätze-Fw-Silberborn
Von: L. Schrader/J. Schwingel/T. Stahlmann