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05.06.2021

Unwetterlage durch Starkregen - 53 Einsatzstellen abgearbeitet (5.6.2021)

Einsatzstichwort:  TH Alarm/Einsatz Sonderlage
Einsatzmeldung:  Unwettereinsätze
Einsatzort: Ortsgebiet, Holzminden
Alarmierte Schleifen: ELW-Schleife, Kleinschleife TH Nacht, Mittelschleife TH, Großschleife
Fahrzeuge:
LF 20/16, ELW 1, HLF 20/16, TLF 24/50, LF 16-TS, LF 8/6, SW-KatS, RW, WLF mit AB-Sondergeräte, DLAK 23/12, MTW-EL, MTW, MTW, KdoW
Eingesetzte Kräfte:  72

Alarmzeit: 20:16

Bericht:
Am Sonnabend, im Anschluss an den Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten, zog ein Unwetter über das Ortsgebiet Holzminden. Durch massiven Starkregen und Gewitter kam es zu einer Vielzahl von Einsatzmeldungen in der Leitstelle Weserbergland, wodurch die ELW-Schleife alarmiert wurde, um eine Örtliche Einsatzleitung am Gerätehaus Holzminden aufzubauen.

Nacheinander wurde die Alarmstufe mehrfach erhöht. Nach der Kleinschleife Technische Hilfeleistung Nacht wurde mit der Mittelschleife Technische Hilfeleistung Zugalarm ausgelöst. Gut eine halbe Stunde nach Eingang der ersten Meldungen wurde Vollalarm für beide Züge der Ortsfeuerwehr ausgelöst.

Die Besatzung des Einsatzleitwagens und Einsatzleiter Michael Nolte koordinierten die Sonderlage vom Gerätehaus Holzminden. Es wurde eine Priorisierung der Einsatzmeldungen festgelegt und die Einsätze wurden direkt den jeweiligen Einheiten zugeordnet.

Durch diese Form der Einsatzzuweisung wurden die jeweiligen Einheiten direkt von Einsatzort zu Einsatzort beordert, was einen erheblichen Zeitvorteil bedeutet.

Insgesamt liefen 53 Einsatzaufträge im gesamten Ortsgebiet auf. Sämtliche Fahrzeuge der Ortsfeuerwehr waren im Einsatz und wurden durch Sondergerät wie zusätzliche Pumpen, Stromaggregate und Sandsäcke zusätzlich beladen.

Zur Erkundung von diversen Einsatzlagen vor Ort wurden mehrere Führungskräfte mit MTW-EL und KdoW eingesetzt. Durch diese Prüfung vor Ort konnte die Vielzahl von Einsatzmeldung besser priorisiert werden und die notwendigen Einsatzkräfte zur Abarbeitung der Einsatzlage entsprechend ihrer Personalstärke und ihrem Einsatzmittel zugewiesen werden.

 

Folgende Einsatzlagen galt es abzuarbeiten:

  • Personen in festgefahrenen PKW durch Überflutungen eingeschlossen      
  • Diverse Überflutungen von Bundes- und Kreisstraßen sowie Straßen im Ortsgebiet und damit verbundene massive Ansammlung von Schlamm und Geröll, die zu einer Verkehrsgefährdung führten
  • Diverse Wohngebäude mit Wassereinbruch in Kellergeschossen und Garagen
  • Wassereinbruch in Seniorenwohnheim in der Tiefgarage und Fahrstuhlschächte
  • Diverse ausgehobene Gullydeckel
  • Mehrere Verstopfte Kanalisationseinläufe
  • Wassereinbruch im Supermarkt, Verwaltungsgebäuden, Gewerbebetrieben und dem Bahnhofsgebäude

 

Durch den Starkregen, teilweise offene Durchdringungen und den schlagartig gestiegenen Grundwasserpegel war ein Einsatzschwerpunkt Wassereinbrüche in Kellergeschossen. Hier wurden Tauchpumpen eingesetzt. An diversen Einsatzstellen musste zunächst der Strom abgestellt werden sowie eine Gefährdung von Heizungsanlagen und Öltanks im Kellerbereich ausgeschlossen werden.

In einem Seniorenwohnheim kam es zur Überflutung der Tiefgarage sowie eines Aufzugsschachtes. Hier wurde eine Abwassertauchpumpe eingesetzt.

Nachdem höher priorisierte Einsatzlagen wie Personenrettung, Gefahrenabwehr durch das Auspumpen von Kellern sowie Bereitstellung von Sandsäcken und Verhinderung von weiterem Eindringen von Wasser abgearbeitet waren, mussten umfangreiche Straßenreinigungsarbeiten durchgeführt werden, um eine Gefährdung der Verkehrteilnehmer auszuschließen.

Bedingt durch die Wassermassen im Bereich B497, Einbeckerstraße, Pipping und Goseberg kam es zu einer massiven Ansammlung von Schlamm und Geröll. Hier wurde ein Einsatzabschnitt unter der Leitung von Zugführer Olaf Jungermann gebildet.

Zunächst wurden nur mittels Schaufel und Besen die Straßenzüge aufwendig von Schlamm und Geröll befreit. Auf Grund der erheblichen Geröllmassen musste ein Radlader des Bauhofes von der Feuerwehr besetzt und nachgeführt werden. Mit dem TLF 24/50 wurden Teilbereiche gespült. Im Zuge der Reinigungsarbeiten kam es zu diversen Verkehrsbehinderungen. Es war notwendig Teilbereiche abzusperren und auszuleuchten, um den Einsatzkräften ein sichereres Arbeiten zu ermöglichen.

Der Einsatzabschnitt Einbeckerstraße konnte gegen 1:00 Uhr als abgearbeitet gemeldet werden.

Die Abfahrt Allersheim der B64 wurde derart stark verschmutzt, dass diese von der Straßenmeisterei voll gesperrt werden musste.

Die Einsatzkräfte wurden im fortgeschrittenen Einsatzverlauf von einem ansässigen Metzgereiunternehmen am Gerätehaus versorgt. Die Feuerwehr möchte sich dafür herzlich bedanken.

Ortsbrandmeister Michael Nolte und Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann konnten gegen 2 Uhr in der Nacht alle eingesetzten Kräfte, nach Reinigung der Gerätschaften und Fahrzeuge, aus dem Einsatz entlassen.

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden
Von: T. Kumlehn