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10.03.2019

Sonderlage: Sturmtief richtet Schäden in Holzminden, Neuhaus und Silberborn an (10.03.2019)

Einsatzstichwort: TH Einsatz umgestürzter Baum / ÖEL Sonderlage
Einsatzmeldung: - / Mehrere Einsätze im Bereich Holzminden, Neuhaus und Silberborn
Einsatzort: diverse, Stadtgebiet Holzminden
Alarmierte Schleifen: Alarmfahrer, ELW-Schleife Holzminden, Großschleife Neuhaus, Großschleife Silberborn, Löschstaffel Mühlenberg Neuhaus
Fahrzeuge: LF 20/16, ELW 1, KdoW, MTW-EL (Holzminden); HLF 10, TLF 2000, MTW, TSF (Neuhaus); LF 10, MTW (Silberborn)
Eingesetzte Kräfte: 22 (Holzminden), 25 (Neuhaus) 19 (Silberborn)
Alarmzeit: 17:14 Uhr / 17:25 Uhr / 17:55 Uhr / 20:10 Uhr

Bericht:
Am Sonntagnachmittag ging das Sturmtief Eberhard, welches in Teilen Mitteldeutschlands größere Schäden anrichtete, auch über die Stadt Holzminden hinweg. Da in der Kernstadt wie auch in den Sollingortschaften ein erhöhtes Einsatzaufkommen zu verzeichnen war, alarmierte die Leitstelle den Holzmindener Einsatzleitwagen mit dem Stichwort „Sonderlage“, damit dieser die Koordination aller Einsätze im Stadtgebiet Holzminden übernehmen konnte.

Zunächst wurde ein umgestürzter Baum an der Holzmindener Steinbreite gemeldet. Dazu wurde zunächst der Alarmfahrer alarmiert. Dieser wurde durch weitere Kräfte, die u.a. den gefallenen Baum gemeldet hatten, bei der Arbeit unterstützt. Ein ca. 25 cm starker Baum war auf die Straße gefallen. Mithilfe einer Motorkettensäge wurde dieser zerkleinert und auf die angrenzende Grünfläche befördert. Auf Grund von starken Windböen und der damit verbundenen Gefahr von weiteren herabfallenden Ästen musste hier die Arbeit mehrfach unterbrochen werden. Auch eine kleinere Ölspur konnte in diesem Zuge später am Einsatzort vorgefunden und direkt beseitigt werden.

Nach und nach kamen weitere sturmbedingte Einsätze hinzu. Die Besatzung des Einsatzleitwagens richtete am Gerätehaus in der Wallstraße eine Führungsstelle mit Lagedarstellung und Dokumentation ein und koordinierte die Abarbeitung der von der Leitstelle übermittelten Schadensmeldungen durch die eingesetzten Einheiten.
Aufgrund der äußerst guten Personallage durch die ELW-Schleife und die neun bereits anwesenden Kräfte auf dem LF 20/16 konnte in Holzminden auf einen Nachalarm verzichtet werden. Weiterhin wurde von hier ein KdoW mit einem erfahrenen Zugführer als Erkunder besetzt.

Der nächste Einsatz des LF 20/16 führte die Besatzung nach Allersheim: Hier war ein Straßenbaum gefallen und hatte die Straße halbseitig versperrt. Unter besonderer Vorsicht aufgrund des fließenden Verkehrs wurde dieser Baum ebenfalls mit der Motorkettensäge in transportfähige Stücke zerlegt. Auch ein beschädigtes Straßenschild wurde gesichert.

Da nun auch aus dem Bereich Solling Schadensmeldungen einliefen, wurden um 17:55 Uhr die Ortsfeuerwehren Neuhaus und Silberborn alarmiert und den Einheiten die entsprechenden Einsatzstellen, vor allem im Bereich der umliegenden, durch den Sollingwald führenden Straßen zugewiesen.

Auf der B 497 zwischen Silberborn und Mühlenberg ergab die Erkundung mehrere umgestürzte Bäume, die durch die Ortsfeuerwehr Silberborn beseitigt wurden. Weiterhin wurde hier, sowie auf der L 549 Richtung Dassel, die Straßensperrung übernommen.

Die Ortsfeuerwehr Neuhaus sperrte unterdessen die Bundesstraße B 497 im Bereich Neuhaus und Mühlenberg sowie die L 549 Richtung Boffzen im Bereich Neuhaus und entfernte umgestürzte Bäume im Ortsbereich.

In Holzminden fuhren die Kräfte im Anschluss an die Einsatzstelle Allersheim in die Fürstenberger Straße. Hier wurden einige Dachziegel auf die Straße geweht und stellten eine Gefahr für die passierenden Fußgänger dar. Da ein Einsatz der Drehleiter bei Orkanböen zu gefährlich ist, wurden hier lediglich Absperrmaßnahmen getroffen. Nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen kehrte die Löschgruppe zum Gerätehaus zurück. Auf dem Weg dahin wurden umgewehte Mülltonnen wieder auf den Bürgersteig der Wilhelm-Raabe-Straße verbracht.
Auch in Silberborn sowie in der Altendorfer Straße in Holzminden mussten infolge von herabstürzenden Dachziegeln Absperrmaßnahmen getroffen werden.

Bevor der nächste gefallene Baum gemeldet wurde, forderte ein Feuerwehrkamerad in Holzminden die Hilfe der Einsatzkräfte an. Ein Garagendach drohte bei der nächsten starken Windböe abzuheben. Durch die Feuerwehrkräfte wurde das Dach mit ca. 20 Sandsäcken beschwert und somit vor dem Davonfliegen bewahrt. Im Anschluss an diese Arbeiten wurde die Hilfe der Feuerwehr am Allernbusch benötigt. Auf der Verbindung zwischen der K 50 und der L 550 lagen einige große Äste auf der Fahrbahn, die kurzerhand mit Muskelkraft beseitigt werden konnten.

Den letzten umgestürzten Baum des Tages in Holzminden meldete eine Polizeistreife auf der L 550 kurz vor Lüchtringen: Hier war ein großer Baum auf die Straße gestürzt und hing gefährlich auf der Leitplanke. Die Einsatzstelle wurde durch die Polizei bereits gesichert. Um hier sicher arbeiten zu können musste die Schadenstelle großzügig ausgeleuchtet werden. Das inzwischen einsetzende Schneetreiben erschwerte den Einsatz zusätzlich. Auch hier kam die Motorkettensäge zum Einsatz, der Baum wurde zerteilt und die Straße frei geräumt.

Nachdem die Holzmindener Kräfte mit Ausnahme des Einsatzleitwagens den Einsatz nach rund vier Stunden beenden konnten, musste die Ortsfeuerwehr Neuhaus gegen 20:10 Uhr erneut alarmiert werden. Eine Anruferin hatte angegeben, mit ihrem Fahrzeug auf der L 549 zwischen umgestürzten Bäumen eingeschlossen zu sein. Die Einsatzkräfte mussten daraufhin mehrere Bäume entfernen um sich einen Weg über die Fahrbahn zu bahnen. Person oder Fahrzeug wurden jedoch nicht angetroffen.

Gegen 21 Uhr war der Einsatz durch Sturmtief Eberhard dann auch für die Ortsfeuerwehr Neuhaus und den Holzmindener Einsatzleitwagen beendet.

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Neuhaus, Einsätze-Fw-Silberborn
Von: G. Hartmann/J. Schwingel
Fotos: G. Hartmann/N.-P. Kriegel/S. Winzmann