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11.12.2010

Wohnhausbrand - Neun verletzte Personen (11.12.2010)

Einsatzstichwort: Unklare Rauchentwicklung, später: Wohnhausbrand
Einsatzort: Sparenbergstraße, Holzminden
Funkkreise: Feuer 1, erhöht auf Feuer 2, erhöht auf Feuer 3
Fahrzeuge: LF 20/16, DLK 23/12, ELW 2, HLF 20/16, TLF 24/50, LF 16-TS, RW 2, WLF m. AB-Sondergeräte, MTW, MTW m. FwA-Transport; Mühlenberg: TSF; Höxter: DLK 23/12
Eingesetze Kräfte: 65; Mühlenberg: 6; Höxter: 3
Uhrzeit/Dauer: 05:57 Uhr - ca. 13:00 Uhr

Beschreibung:
Zur unklaren Rauchentwicklung wurden die Kameraden der Ortsfeuerwehr Holzminden am frühen Samstagmorgen gegen 6 Uhr mit dem Stichwort Feuer 1 in die Sparenbergstraße gerufen. Bei dem Objekt handelt es sich um ein größeres Wohnhaus mit mehreren Wohnungen auf zwei bzw. drei Geschossen.

Als die ersten Kräfte mit dem LF 20/16 und kurz darauf der DLK 23/12 eintrafen, schlugen bereits meterhohe Flammen aus einer Wohnung im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Sofort wurde auf Feuer 2 erhöht und ein Angriffstrupp unter Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung eingesetzt. Er rettete eine verletzte Person. Ein weiterer Trupp übernahm die Brandbekämpfung im 1. OG, so konnte ein Flammenüberschlag auf das darüberliegende Geschoss verhindert werden. Er wurde kurz darauf von einem zweiten Trupp mit einem weiteren Rohr ergänzt. Dem Löschwasser wurde von Beginn an Netzmittel zugemischt.

Acht verletzte Personen waren bereits in Sicherheit. Obwohl keine weitere Person vermisst wurde, wurden die nicht betroffenen Wohnungen und der Dachboden parallel zu den Löscharbeiten nach Bewohnern abgesucht, einige Wohnungen mussten aufgebrochen werden. Es wurde jedoch niemand gefunden.

Die DLK 23/12 kam gemeinsam mit dem HLF 20/16 in einer seitlichen Einfahrt zum Einsatz. Hier wurde unter Atemschutz die Brandbekämpfung über die Drehleiter vorgenommen. Außerdem rüsteten sich weitere Atemschutzgeräteträger zur Unterstützung der Kräfte an der vorderen Gebäudeseite aus.

Aufgrund der Lage wurde die Alarmstufe bereits 15 Minuten nach dem ersten Alarm auf Feuer 3 erhöht, das bedeutet Alarm für den zweiten Zug und die Ortsfeuerwehr Mühlenberg. Zudem wurde die Drehleiter aus Höxter angefordert.

Der eintreffende zweite Zug stellte weitere Atemschutztrupps und verbesserte die Ausleuchtung der Einsatzstelle, später auch im Innenbereich. Die Besatzung des RW 2 musste Sperrpfosten mit dem Trennschleifer entfernen, da diese die Aufstellfläche der DLK aus Höxter versperrten. Die Drehleiter stellte Anleiterbereitschaft im vorderen Einsatzabschnitt her, was aufgrund der unübersichtlichen Bauweise zum Schutz der eigenen Kräfte geboten war.

Die Einsatzstelle wurde von Einsatzleiter Manfred Stahlmann in zwei Abschnitte gegliedert. Der Zugführer des ersten Zuges, Olaf Jungermann, übernahm den seitlichen Gebäudeabschnitt mit HLF und DLK, der Zugführer des zweiten Zuges, Dieter Kumlehn übernahm den vorderen Gebäudeabschnitt mit LF 20, LF 16-TS und DLK (Höxter). Die Wasserversorgung wurde von zwei jeweils  nahegelegenen Unterflurhydranten her aufgebaut.

Die neun durch den Brand verletzten Personen wurden im Schnelleinsatzzelt vom Rüstwagen untergebracht und versorgt. Das Stichwort "ManV 2" wurde ausgelöst. Es waren sechs Rettungswagen, ein Notarzt, der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst vor Ort. Acht Patienten wurden auf die Krankenhäuser Holzminden, Höxter und Stadtoldendorf verteilt.  Insgesamt waren 12 Kräfte des Rettungsdienstes und 10 der Johanniter-Unfallhilfe im Einsatz. Auch ein Notfallseelsorger war vor Ort.

Zwar war ein Flammenüberschlag auf das zweite Obergeschoss verhindert worden, jedoch hatte sich das Feuer in die Holzbalkendecke gefressen, sodass Branderscheinungen auch im 2. OG erkennbar waren. Der Deckenbereich wurde mit der Wärmebildkamera auf Brandnester hin abgesucht. Die Decke musste stellenweise zum Ablöschen geöffnet werden. Ein Atemschutztrupp konnte außerdem ein Terrarium mit mehreren Mäusen retten.

Bei dem Einsatz waren insgesamt 14 Atemschutzgeräteträger eingesetzt, davon 12 in Trupps im Innenangriff, zwei auf den Drehleitern. Die Einsatzkräfte nahmen insgesamt vier C-Rohre vor. Überdies stand über die gesamte Einsatzdauer immer mindestens ein Sicherheitstrupp bereit.

Wegen Zeitpunkt und Dauer des Einsatzes musste Verpflegung organisiert werden. Bürgermeister und Ordnungsamtsleiter waren vor Ort.

Nach dem Abschluss der Löscharbeiten blieb eine Besatzung mit dem LF 20 vor Ort und überwachte bis in die Mittagszeit die Einsatzstelle, dabei kam auch die Wärmebildkamera zum Einsatz.

Bericht und Fotos der Feuerwehr Höxter

Bericht der Polizei

Bericht auf nw-news.de

Bericht der Johanniter-Unfallhilfe

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Mühlenberg
Von: J. Schwingel