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25.01.2013

Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Holzminden (25.01.2013)

Der Rückblick auf das abgelaufene Jahr, das trotz vergleichsweise verhaltener Einsatzzahlen sehr ereignisreich war, sowie Ehrungen und Beförderungen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Holzminden. Übereinstimmend würdigten viele der Redner die Bedeutung des derzeit in der Erstellung befindlichen Brandschutzbedarfsplanes.

Im gut gefüllten Saal der Gaststätte "Altendorfer Hof" in Holzminden begrüßte Ortsbrandmeister Michael Nolte die zahlreich anwesenden Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung, der Jugendfeuerwehr wie auch der Alters- und Ehrenabteilung. Es waren auch wieder etliche Vertreter aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft, der Stadt- und der Kreisfeuerwehr, der befreundeten Hilfsorganisationen sowie der Fördermitglieder erschienen.

Die Ortsfeuerwehr Holzminden leistete im abgelaufenen Jahr 185 Einsätze, die sich in 29 Brandeinsätze, 127 Hilfeleistungen, 24 blinde Alarme sowie 5 nachbarschaftliche Löschhilfen untergliedern. Die Brände teilen sich auf in 13 Entstehungs-, 14 Klein- und zwei Mittelbrände. Einen Großbrand gab es 2012 nicht. Damit war es ein ruhiges Jahr, wie der Ortsbrandmeister feststellte.

Die Einsatzabteilung führte eine Großübung bei der Fa. O-I Glasspack, zwei Alarmübungen, zwölf Zugübungen des 1. Zuges, zehn Zugübungen des 2. Zuges, neun Übungen des Gefahrgutzuges sowie 66 Gruppenübungsdienste durch. Insgesamt leistete die Einsatzabteilung in 2012 9750 Stunden in Einsatz und Ausbildung, so Nolte in seinem Jahresbericht.

Aktuell besteht die Ortsfeuerwehr aus 144 Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung (davon 55 einsatzbereite Atemschutzgeräteträger), 32 Mitgliedern der Alters- und Ehrenabteilung, 65 Feuerwehrmusikerinnen und -musikern im Spielmannszug sowie 32 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr.

Neben Einsatz, Ausbildung und Übung prägten gleich drei Großveranstaltungen das erste Halbjahr 2012, wie Ortsbrandmeister Nolte berichtete. Im März wurde das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Holzminden gefeiert und im Mai stand nach 30 Dienstjahren der Wechsel im Amt des Stadtbrandmeisters von Helmut Schneider auf Manfred Stahlmann an. Höhepunkt war dann das dreitägige Jubiläum der niedersächsischen Jugendfeuerwehr, das im Juni in Holzminden gefeiert wurde. Nolte dankte allen Kameraden für die geleistete Arbeit, die auch den kameradschaftlichen Zusammenhalt gestärkt habe.

Dass auch ein zeitweiser Rückgang der Einsatzzahlen kein Nachlassen in der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr rechtfertigt, machte Nolte anhand einer Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgerichtes Münster deutlich. Er dankte der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und der Politik für das Bereitstellen der finanziellen Mittel.

Für jeden aktiven Kameraden wurde im vergangenen Jahr ein digitaler Alarmempfänger beschafft. Diverse Ausrüstungsgegenstände konnten neu- oder ersatzbeschafft werden. Die Drehleiter erhielt ihre 20-Jahres-Inspektion. Für 2013 ist die Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) geplant. Die Planungen für den neuen ELW 1 wurden begonnen, sodass dieser hoffentlich Anfang 2014 in Dienst gestellt werden kann.

Vom in Arbeit befindlichen Brandschutzbedarfsplan erwarte er sich eine positive Entwicklung in Sachen Gerätehaus, so Nolte. Nur so sei es möglich Motivation und Mitgliederstand zu halten. "Die Feuerwehr wird zu dem Ergebnis des Brandschutzbedarfsplanes stehen", stellte er klar.

Der scheidende niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann lobte die hervorragend organisierte Jubiläumsveranstaltung "50 Jahre Niedersächsische Jugendfeuerwehr". Sie sei eine perfekte "Visitenkarte Holzmindens" im ganzen Land gewesen.

Vorbildlich sei auch, dass die Stadt Holzminden die Möglichkeit des neuen Brandschutzgesetzes zur Aufstellung eines Brandschutzbedarfsplanes nutze, "anders als manche Nachbarn", wie Schünemann betonte. Das Land habe mit dem Kauf des neuen Geländes für die NABK in Celle-Scheuen einen großen Schritt für die zukunftsweisende Aus- und Fortbildung der Feuerwehrleute getan.

Bürgermeister Jürgen Daul lobte das hohe Niveau der Holzmindener Feuerwehr. Die Nachwuchsgewinnung sei die größte Aufgabe der Zukunft um eine ausreichende Personalstärke zu halten. Er versprach, die Ergebnisse des Brandschutzbedarfsplanes eins zu eins umzusetzen, auch in Sachen Gerätehaus.

Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann berichtete von insgesamt 204 Einsätzen im Stadtgebiet. Diese wurden von 244 Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilungen der vier Ortsfeuerwehren abgearbeitet. Für deren Nachwuchs sorgen die drei Jugendfeuerwehren mit 84 Mitgliedern und die neu gegründete Kinderfeuerwehr in Silberborn mit 19 Kindern.

Die Zusammenarbeit der Orts- und Werkfeuerwehren bei den Großveranstaltungen "50 Jahre niedersächsische Jugendfeuerwehr" und der Verabschiedung von Stadtbrandmeister Helmut Schneider lobte er als vorbildlich. "In Zukunft wird die Zusammenarbeit untereinander eine sehr große Rolle spielen", so Stahlmann weiter.

Weiterhin schilderte er den aktuellen Stand der Brandschutzbedarfsplanung und unterstrich noch einmal, dass die Feuerwehr jedes Ergebnis akzeptieren und zeitnah umsetzen werde. Laut Zeitplan soll der Bedarfsplan Mitte des Jahres vorliegen und damit die Grundlage für die Ausgestaltung des neuen Gerätehauses der Ortsfeuerwehr sein. Er hoffe der Versammlung in einem Jahr die Grundrisszeichnungen präsentieren zu können. Unumstritten sei allerdings, dass ein neues Gerätehaus gebaut werde, da die Unfallkasse hier auf schnelle Veränderungen dränge.

Als weiteren Punkt forderte der Stadtbrandmeister die Schaffung einer Sachbearbeiterstelle im Ordnungsamt ausschließlich für die Verwaltungsaufgaben der Feuerwehr der Stadt Holzminden. "Vorschriften, Schriftverkehr und Verwaltung haben in den letzten Jahren enorm zugenommen, dies ist ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen", so Manfred Stahlmann. Neben einer Qualifikation in der öffentlichen Verwaltung verlange er vom Stelleninhaber die feuerwehrtechnische Ausbildung bis zum Zugführer, um praxisnahe Entscheidungen zu ermöglichen.

Auch die Vorsitzende des städtischen Ausschusses für allgemeine Ordnung und Feuerwehr, Regina Hufnagel, richtete ein Grußwort an die Kameraden. Sie betonte die Notwendigkeit einer guten technischen Ausstattung und zeigte sich gespannt auf die Ergebnisse des Brandschutzbedarfsplanes, die für Mitte 2013 erwartet werden.

Kreisbrandmeister Hans-Hermann Brandt überbrachte die Grüße der Kreisfeuerwehr und dankte für den geleisteten Dienst, auch in der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Er betonte die besondere Bedeutung der Nachwuchsarbeit im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehren. Diese gebe es aber "nicht zum Nulltarif" sagte er an die Adresse der Politik.

Das Feuerwehrehrenzeichen für langjährige Verdienste im Feuerlöschwesen aus den Händen von Kreisbrandmeister Brandt bekamen:

  • für 25 Jahre: Sven Timmermann (Gruppe 1), Björn Timmer (Gr. 3) und Kai Eckstein (Gr. 7)
  • für 40 Jahre: Werner Ostermann (Gr. 1), Hans-Werner Hempel (Gr. 3), Olaf Jungermann (Gr. 3) und Dieter Kumlehn (Gr. 4)

Außerdem verlieh er den Kameraden Herbert Gronstedt und Karl Kumlehn (beide Gr. 1) das Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes für 50-jährige Mitgliedschaft.

Nach Erfüllung der geforderten Lehrgänge und Mindestdienstzeiten nahm Ortsbrandmeister Nolte folgende Beförderungen vor:

  • zum Feuerwehrmann: Harald Schmidt (Gr. 7)
  • zum/zur Oberfeuerwehrmann/ -frau: Jennifer Kumlehn und Tim Kumlehn (beide Gr. 4)
  • zum Hauptfeuerwehrmann: Malte Schöning (Gr. 3) und Ralf Naumann (Gr. 7)
  • zum 1. Hauptfeuerwehrmann: Björn Timmer (Gr. 3) und Hans-Micha Heidenreich (Gr. 7)

Die Beförderungen ab Löschmeister übernahm Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann. Er beförderte:

  • zum Löschmeister: Sven Timmermann (Gr. 1), Daniel Gräsner (Gr. 4) und Kai Eckstein (Gr. 7)
  • zum Oberlöschmeister: Tobias Hauske (Gr. 3)
  • zum Hauptlöschmeister: Wolfram Gabriel (Gr. 1)

Aus den Händen von Bürgermeister Daul erhielt außerdem Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann die Beförderung zum 1. Hauptbrandmeister.

Ortsbrandmeister Michael Nolte freute sich, zwei junge Kameraden aus der Jugendfeuerwehr per Handschlag in die Einsatzabteilung übernehmen zu können. Florian Kleinod und Christoph Pankoke waren beide bereits seit ihrem zehnten Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr aktiv und werden zukünftig in der Gruppe 4 ihren Dienst versehen.

Mit einem Imbiss und vielen fachlichen und kameradschaftlichen Gesprächen klang die Versammlung schließlich aus.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: J. Schwingel/T. Stahlmann;
Fotos: L. Schrader