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15.08.2018

Mehrere Verletzte nach "Bergrennen": Übung des 2. Zuges (15.08.2018)

Im Rahmen des Übungsdienstes am Mittwochabend führte der 2. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Holzminden eine Zugübung durch. Der Zug, bestehend aus ELW 1, HLF 20/16, RW, LF 16-TS, KdoW und rund 30 Einsatzkräften sowie einem Rettungswagen der Johanniter-Unfallhilfe, wurde aus einer Bereitstellung am Gerätehaus Wallstraße mit folgender Meldung alarmiert:

"Verkehrsunfall PKW mit mehreren eingeklemmten Personen, Feuerwehrheim am Dammbruch in Holzminden; PKW am Berg mit eingeklemmter Person und außerhalb des Fahrzeugs."

Nach der Erkundung bot sich dem Zugführer und Einsatzleiter Markus Breyer folgende Lage: Nach einem Autorennen unter Jugendlichen auf dem Feuerwehrheim-Gelände ist es zu zwei Verkehrsunfällen gekommen. Ein PKW befindet sich in Seitenlage, der Fahrer ist eingeklemmt, eine Person liegt unter dem Auto. Ein zweiter PKW ist den "Feuerwehrberg" hinabgefahren und vor einem Baum zum Stehen gekommen. Hierbei wurde eine Person aus dem Auto geschleudert, der Fahrer ist eingeklemmt. Zwei Personen sind in Panik geraten und werden vermisst.

Aufgrund dieser Lage teilte der Einsatzleiter die Einsatzstelle in zwei Einsatzabschnitte (EA). Das HLF wurde auf den Berg zum EA "Hang" beordert, RW und LF 16-TS übernahmen den EA "Einfahrt". Aufgrund der hohen Anzahl von Verletzten wurde fiktiv das Stichwort "ManV" (Massenanfall Verletzter) ausgelöst und somit weitere Rettungswagen sowie der organisatorische Leiter Rettungsdienst alarmiert.

An der Einsatzstelle Hang wurde zunächst die Person neben dem PKW durch einen Sanitäter der Johanniter-Unfallhilfe betreut. Parallel sicherten die Einsatzkräfte der Feuerwehr das Fahrzeug mit dem Mehrzweckzug gegen weiteres Abrutschen und bereiteten zudem hydraulisches Rettungsgerät vor.
Da von einem Baum ein massiver Ast auf das Auto gefallen war, musste dieser vor der eigentlichen technischen Rettung mittels Motorkettensäge entfernt werden. Die Person wurde unterdessen permanent medizinisch betreut. Nach der Türöffnung mit hydraulischem Rettungsgerät konnte die Person schließlich via Rettungsbrett gerettet und anschließend dem Rettungsdienst zugeführt werden.

An der Einsatzstelle Einfahrt sicherten die Einsatzkräfte nach dem Aufstellen der Einsatzfahrzeuge zunächst das Unfallfahrzeug und bauten einen Geräteablageplatz auf. Die Person unter dem Fahrzeug wurde mit einfachem technischen Rettungsgerät geborgen, nachdem nur noch ihr Tod festgestellt werden konnte.

Zu der eingeschlossenen Person schufen die Einsatzkräfte eine Zugangsöffnung über die Heckklappe des PKW. Da der medizinische Status der Person einen Transport im Rettungstransporthubschrauber erforderte, wurde auch dieser fiktiv alarmiert. Die Besatzung des HLF wurde daraufhin mit der Ausweisung eines Hubschrauberlandeplatzes auf dem Berg beauftragt.

Nach dem Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät sowie der "Twin-Saw"-Rettungssäge konnte schließlich das Dach des Fahrzeugs abgeklappt werden, sodass die durch den Rettungsdienst stabilisierte Person achsengerecht über ein Rettungsbrett gerettet werden konnte.

Parallel wurden auch die beiden vermissten Personen gesucht und schließlich auf einem Flachdach sowie unter einem Unterstand lokalisiert. Die Person auf dem Flachdach wurde daraufhin durch einen Trupp über eine Mehrzweckleiter gerettet.

Der ELW 1 unterstützte unterdessen den Zugführer bei der Einsatzleitung und übernahm die Einsatzdokumentation. Nach einer Übungsnachbesprechung stellten die Einsatzkräfte die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder her und zogen außerdem den PKW am Hang mit der maschinellen Zugeinrichtung des Rüstwagens wieder zurück in die Waagerechte.

Die Verantwortlichen des 2. Zuges bedankten sich bei den Übungsdarstellern und bei der Firma Alburg für die Bereitstellung der Unfallobjekte.

Kategorie: Aktuelles-Fw-Holzminden
Von: T. Kumlehn/J. Schwingel
Fotos: J.-P. Hempel/T. Kumlehn