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03.03.2013

Busunfall bei Neuhaus: Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst (03.03.2013)

Einsatzstichwort: Busunfall, mehrere Personen verletzt, teilweise eingeklemmt
Einsatzort: L 549 zwischen Neuhaus und Boffzen
Funkkreise: Hilfe 2 (Neuhaus, Silberborn); Hilfe 1 (Holzminden); ManV 2 (erhöht auf ManV 3)
Fahrzeuge: LF 8, TLF 8-W, MZW (Neuhaus); LF 8/6, MTW (Silberborn); RW 2, HLF 20/16, ELW 2, MTW (Holzminden); ELW 2, MZF (Stadtoldendorf); MTW (Boffzen)
Eingesetzte Kräfte: 28 (Neuhaus); 18 (Silberborn) 25 (Holzminden) (insgesamt an der Einsatzstelle ca. 200)
Alarmzeit: 13:20 Uhr

Bericht:
Am Sonntagmittag kam es auf der Landesstraße L 549 zwischen Neuhaus und Boffzen zu einem Busunfall mit mehreren verletzten Personen. Neben den Ortsfeuerwehren Neuhaus, Silberborn und Holzminden waren im Rahmen des Einsatzstichwortes Massenanfall von Verletzten auch zahlreiche Einheiten des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen mehrerer Landkreise vor Ort.

Der Reisebus einer Jugendgruppe war auf der topografisch anspruchsvollen Strecke aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen einen Baum geprallt. Entgegen erster Meldungen war keine Person eingeklemmt. Der Baum wurde teilweise entwurzelt.

In der Erstphase galt es eine Vielzahl von Verletzten und Betroffenen zu betreuen und aufgrund der Witterung auch vor Unterkühlung zu schützen. Insgesamt war der verunfallte Bus mit rund 50 Personen besetzt. Ein zweiter nachfolgender Bus der Reisegruppe, der glücklicherweise nicht am Unfallgeschehen beteiligt war, konnte vorübergehend die unverletzten Businsassen aufnehmen. Die Verletzten wurden zum Teil in den Mannschaftskabinen der Löschfahrzeuge sowie in Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr untergebracht, um sie vor der Kälte geschützt versorgen zu können.

Circa 20 Verletzte mussten rettungsdienstlich behandelt und mit Rettungswagen in Krankenhäuser nach Holzminden, Einbeck, Northeim, Bad Gandersheim und Helmarshausen gebracht werden. Zwei Schwerverletzte wurden zudem mit Rettungshubschraubern in Kliniken nach Hannover und Bielefeld geflogen.

Die rund 80 weiteren betroffenen Insassen beider Busse wurden dann vorübergehend in das Hotel "Waldschloss" in Fohlenplacken gebracht und dort von Notfallseelsorgern, Rettungsdienst und Polizei betreut.

Die Aufgaben der Feuerwehr erstreckten sich zunächst über die Tragehilfe für den Rettungsdienst beim Transport von verletzten Personen sowie die Unterstützung beim Transport von Einsatzmaterial und medizinischen Geräten.
Weiterhin sicherte die Feuerwehr die Einsatzstelle gegen den Verkehr und transportierte Gepäckstücke und persönliche Gegenstände der Businsassen von der Unfallstelle zur Sammelstelle in Fohlenplacken.

Auch rund 20 Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehr waren vor Ort, unter anderem mit dem in Stadtoldendorf stationierten Einsatzleitwagen ELW 2. Schwierig gestaltete sich die Aufstellung der zahlreichen angerückten Einheiten, die auf der vergleichsweise schmalen Fahrbahn nur hintereinander aufgestellt werden konnten, um sich nicht gegenseitig in der An- und Abfahrt zu behindern. Die Einsatzstelle erstreckte sich daher über eine Länge von rund einem Kilometer.

Die Einsatzleitung lag beim Holzmindener Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann. Vor Ort machten sich auch Regierungsbrandmeister Rolf-Dieter Röttger und die Holzmindener Landrätin Angela Schürzeberg ein Bild von der Lage und den getroffenen Maßnahmen. Nach rund zweieinhalb Stunden konnten die Kräfte der Ortsfeuerwehren Holzminden und Silberborn die Einsatzstelle verlassen.

Die Kameraden aus Neuhaus blieben noch bis zum Abtransport des Busses an der Unfallstelle und streuten auslaufende Betriebsstoffe ab. Anschließend wurde die Straße mithilfe des Schnellangriffes des TLF 8-W von Schmutz befreit.

Nach rund fünf Stunden war der Einsatz um 18:17 Uhr beendet und die unverletzten Kinder und Jugendlichen sowie ihre Begleiter konnten mit Ersatzbussen in ihre Heimat nach Halle (Westfalen) gebracht werden. Die Polizei hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Dies war für die Feuerwehr Holzminden innerhalb einer Woche bereits der zweite Großeinsatz mit vielen verletzten Kindern und Jugendlichen.

 

Weitere eingesetzte Kräfte:

  • Rettungsdienst der Landkreise HOL, NOM und HX mit diversen RTW, NEF sowie ELW 1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und Leitender Notarzt
  • Diverse Einheiten von JUH, DRK, DLRG und Notfallseelsorge aus den Landkreisen HOL und HX
  • Rettungshubschrauber Christoph 4 (Hannover) und Christoph 13 (Bielefeld)

Kategorie: Einsätze-Fw-Neuhaus, Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Silberborn
Von: T. Stahlmann/J. Drescher/M. Duwe/P. Duwe/J. Schwingel