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04.04.2017

Wohnungsbrand: Schwerverletzte Person gerettet (04.04.2017)

Einsatzstichwort: FEU Dachstuhl
Einsatzmeldung: -
Einsatzort: Fürstenberger Straße, Holzminden
Alarmierte Schleifen: Großschleife Holzminden, Großschleife Mühlenberg, Sirene Mühlenberg
Fahrzeuge: LF 20/16, DLK 23/12, ELW 1, HLF 20/16, TLF 24/50, TSF, SW 1000, RW, MTW, LF 16-TS, WLF m. AB Sondergeräte (Holzminden); DL(A)K 23/12, TLF 3000 (Höxter)   
Eingesetzte Kräfte: 52 (Holzminden), 6 (Höxter)
Alarmzeit: 6:53 Uhr

Bericht:
Am Dienstagmorgen wurde eine Feuerwehrführungskraft beim morgendlichen Gang zum Bäcker auf einen Brand im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses aufmerksam und meldete diesen umgehend der Leitstelle in Hameln. Aufgrund der gemachten Aussagen alarmierte diese umgehend mit dem Stichwort "Feuer Dachstuhl" die gesamte Ortsfeuerwehr Holzminden.

Direkt nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte rüsteten sich mehrere Atemschutztrupps aus. Auch die Drehleiter wurde auf der Rückseite des Wohn- und Geschäftshauses in Stellung gebracht. Eine zweite Drehleiter wurde aus dem benachbarten Höxter angefordert und auf der Vorderseite des Gebäudes eingesetzt.

Die Trupps im Innenangriff fanden nach wenigen Minuten den Bewohner der betroffenen Wohnung schwer verletzt auf, brachten ihn ins Freie und übergaben ihn vor dem Gebäude dem Rettungsdienst. Er wurde mit Rauchvergiftung und schweren Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Sechs weitere Bewohner konnten unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

Der Brand in der Wohnung konnte mit geringem Wassereinsatz aus zwei C-Rohren schnell gelöscht werden. Im Korb der Drehleiter stand ein Atemschutztrupp zur Menschenrettung bereit, um über ein Dachfenster in das Gebäude einsteigen zu können. Vorsorglich wurde das Wenderohr an der Drehleiter montiert, um bei Bedarf schnellstmöglich einen Löschangriff von oben her einleiten zu können.

Die Wasserversorgung wurde durch die weiteren Fahrzeugbesatzungen über das Hydrantennetz hergestellt. Im Anschluss an die erfolgreiche Menschenrettung und Brandbekämpfung kontrollierten die Einsatzkräfte das gesamte Gebäude mithilfe der Wärmebildkamera auf Glutnester. Mittels Hochleistungslüfter wurde der giftige Rauch aus der Brandwohnung geblasen. Der Dachbereich wurde von der Drehleiter aus gesichtet. Im Dachbereich liegende Scherben der eingeschlagenen Fenster wurden von der Drehleiter aus beseitigt, um die Gefahr für die darunterliegenden Fußwege zu bannen.

Neben der Feuerwehr waren die Bereitschaften der Versorger für Gas, Wasser und Strom, das Ordnungsamt, Bürgermeister Jürgen Daul sowie ein Fachberater des THW vor Ort. Der Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen aus Holzminden und Höxter sowie dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst des Landkreises Holzminden im Einsatz. Die unverletzten Bewohner des Hauses wurden vorübergehend in einer Notunterkunft untergebracht.

Nach rund 3 Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und die Einsatzstelle wurde vom Einsatzleiter, Holzmindens Ortsbrandmeister Michael Nolte, an die Polizei übergeben. Außer dem Bewohner der betroffenen Wohneinheit kamen keine Personen zu Schaden. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauerten bei Einsatzende noch an. Während des gesamten Einsatzes kam es im Bereich der Einsatzstelle zu erheblichen Behinderungen im morgendlichen Straßenverkehr.

Wie Stadtbrandmeister Manfred Stahlmann nach dem Einsatz mitteilte, waren in der Brandwohnung keine Rauchmelder angebracht. "Wären Rauchmelder vorhanden gewesen, hätte die Person in der Wohnung früher gewarnt und folglich auch früher gerettet werden können", so der Stadtbrandmeister. Rauchmelder warnen mit einem lauten Alarmton vor giftigen Rauchgasen und verschaffen so einen Zeitvorteil bei der Rettung, sie sind mittlerweile in Niedersachsen auch gesetzlich vorgeschrieben. Informationen gibt es im entsprechenden Infobereich der Feuerwehr.

Fotos: M. Stahlmann/G. Hartmann/D. Kumlehn/K. Reim/J. Drescher

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden, Einsätze-Fw-Mühlenberg
Von: G. Hartmann/J. Schwingel