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16.07.2015

Wohnungsbrand: Heimrauchmelder alarmieren Bewohner (16.07.2015)

Einsatzstichwort: FEU Dachstuhl
Einsatzmeldung: -
Einsatzort: Forster Weg, Holzminden
Alarmierte Schleifen: Großschleife Holzminden, Großschleife Mühlenberg
Fahrzeuge: LF 20/16, DLK 23/12, ELW, HLF 20/16, TLF 24/50, SW 1000, TSF, LF 16-TS, WLF m. AB-Sondergeräte, MTW
Eingesetzte Kräfte: 80 (Holzminden)
Alarmzeit: 22:24 Uhr

Bericht:
Anrufer meldeten am späten Donnerstagabend der Leitstelle in Hameln einen Brand in einem Wohnhaus im Forster Weg in Holzminden. Aufgrund des Meldebildes wurde das Stichwort "Feuer Dachstuhl" ausgelöst und somit Vollalarm für die Ortsfeuerwehren Holzminden und Mühlenberg gegeben.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die Dachgeschosswohnung des Reihen-Mehrfamilienhauses bereits in Vollbrand, Flammen schlugen durch ein geborstenes Fenster und drohten auf das Dach überzugreifen. Dank der vorbildlicherweise installierten Heimrauchmelder wurden alle anwesenden Hausbewohner rechtzeitig gewarnt und konnten das Wohnhaus verlassen und die Feuerwehr alarmieren. Zwei Bewohner erhielten beim Verlassen des Wohnhauses beziehungsweise beim Unternehmen eines Löschversuches eine Rauchgasvergiftung und mussten durch den Rettungsdienst zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus transportiert werden.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr nahmen sofort ein C-Rohr im Außenangriff von der rückwärtigen Seite her vor, um ein Übergreifen der Flammen auf den Dachstuhl zu verhindern, was auch gelang. Zeitgleich ging ein Trupp unter schwerem Atemschutz mit einer weiteren Schlauchleitung über das Treppenhaus in die Brandwohnung vor.

Er musste die Wohnungstür gewaltsam öffnen und sich einen Weg durch die stark von Rauch und Hitze in Mitleidenschaft gezogene Wohnung zum Brandraum bahnen. Die mitgeführte Wärmebildkamera beschleunigte das Vorgehen, sodass schnell mit der Brandbekämpfung begonnen werden konnte. Weitere Kräfte unterstützten den Trupp durch den Einsatz eines Hochleistungslüfters, um die Rauchgase aus dem geborstenen Fenster zu drücken und so für freie Sicht und Wärmeabfuhr aus dem Brandraum zu sorgen.

Außerdem wurde ein mobiler Rauchverschluss vor der betroffenen Wohnung angebracht, welcher erfolgreich eine Ausbreitung von Rauch und Ruß auf nicht betroffene Gebäudeteile verhinderte. Zusätzlich wurde die Drehleiter mit dem mitgeführten Wenderohr in Stellung gebracht. Im Drehleiterkorb befand sich ein weiterer Atemschutzgeräteträger, welcher auch die Dachfläche auf eine etwaige Brandausbreitung hin beobachtete.

Als Wasserentnahmestelle diente ein nahgelegener Unterflurhydrant. Zur Sicherstellung eines zweiten Rückzugswegs für die im Innenangriff befindlichen Atemschutzgeräteträger wurde mittels Steckleiter eine Anleiterbereitschaft hergestellt. Die Einsatzstelle wurde mittels Drehleiter und von den Löschfahrzeugen ausgeleuchtet.

Später wurde der Innenangriff durch einen weiteren Trupp unter Atemschutz unterstützt, der Brand war rund eine halbe Stunde nach Alarmierung unter Kontrolle gebracht und bekämpft. Anschließend musste noch Nachlöscharbeiten durchgeführt werden.

Ein dritter Trupp ging unter Atemschutz in das Gebäude vor, um Beamte der Kriminalpolizei bei der Dokumentation der Gegebenheiten zu unterstützen. Er  räumte den Brandschutt sowie beschädigte Möbelstücke und Gegenstände beiseite, beziehungsweise aus der Brandwohnung. Weitere Atemschutztrupps standen vorsorglich in Bereitstellung.

Während der gesamten Einsatzmaßnahmen wurden die Gasversorgung für den Wohnblock unterbrochen und das betroffene Wohnhaus stromlos geschaltet. Zusätzlich musste auch die Frischwasserversorgung abgeschaltet werden, da die Wasserleitungen der Brandwohnung durch das Feuer beschädigt wurden und einen Wasserschaden in der darunter liegenden Wohnung verursachten. Für diese Maßnahmen wurden Bereitschaften der Stadtwerke Holzminden und des Energiekonzerns E.ON angefordert.

Vor Ort waren auch ein Fachberater des THW-Ortsverbands Holzminden und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL).

Sicherheitshalber wurden auch die angrenzenden Häuser kontrolliert, jedoch ohne Feststellung. Drei unverletzte Personen aus dem Brandgebäude konnten bei Verwandten unterkommen, die Bewohner eines Nachbarhauses verbrachten auf eigenen Wunsch die Nacht bei Freunden.

Nach einer letzten Kontrolle des betroffenen Wohnhauses wurde die Einsatzstelle durch die Polizei übernommen und versiegelt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr verließen nach rund drei Stunden die Einsatzstelle und fuhren das Gerätehaus in der Wallstraße an, wo noch alle eingesetzten Fahrzeuge und Gerätschaften wieder einsatzbereit gemacht wurden.

Bürgerinfo: Rauchmelder retten Leben!

Kategorie: Einsätze-Fw-Holzminden
Von: J. Drescher/J. Schwingel
Fotos: Feuerwehr/K. Reim/M. Breyer